Um unsere spanischen Sprachkenntnisse wieder einmal ein bisschen in der Praxis anwenden und auffrischen zu können, verschlug es drei Freundinnen und mich Anfang September für fünf Tage nach Nordspanien, genauer gesagt nach Bilbao.
Bilbao liegt im Baskenland in der Provinz Bizkaia und ist mit über 355.000 Einwohner die größte Stadt Nordspaniens. Die Landschaft rund um Bilbao ist üppig grün und noch dazu hügelig. Das Spanien, das man im Allgemeinen im Kopf hat, vermutet man wohl eher ein bisschen anders aussehend.
Vor 20 Jahren noch herrschten in Bilbao Wirtschaftskrise, Pessimismus und Arbeitslosigkeit. Die baskische Regierung sah die Krise jedoch als Chance und griff der Stadt finanziell unter die Arme und so wurde die damals düstere Stadt in den 90er Jahren mit Hilfe eines umfangreichen Sanierungsprogramms und dank reichlicher finanzieller Mittel großzügig umgestaltet und nachhaltig verändert. In dieser Zeit entstand auch das in aller Welt berühmte Guggenheim Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, ein Meisterwerk des nordamerikanischen Architekten Frank O. Gehry. Der spektakuläre Museumsbau aus hauchdünnen Titanplatten, Glas und Kalkstein ist eines der wichtigsten Beispiele moderner Architektur des 20. Jahrhunderts weltweit. Meisterhaft ist die Eingliederung des ungewöhnlichen Gebäudes in die städtische Architektur, darunter auch die Einbindung der benachbarten Flussbrücke.
Längst ist das Guggenheim Museum zum Wahrzeichen der Stadt geworden, das jährlich über eine Million Touristen anzieht. Der Bau des Museums bescherte Bilbao einen wahren Boom – den Guggenheim-Effekt!
Das Gebäude strotzt voller Energie und Dynamik und scheint sich mit der Flusslandschaft des Nervión zu verschmelzen. Für viele Besucher, wie auch für mich, ist die im Museum zu besichtigende Kunst zunächst einmal nebensächlich. Das High-Tech-Gebäude selbst ist das Kunstwerk schlechthin, das mich vollends begeistert und in jedem Licht andersfarbig glänzt!
Nicht zu vergessen ist auch „Maman“, das imposante Kunstwerk von Louise Bourgois, eine Bronzefigur in Spinnenform, das sich an der Rückseite des Museumsgebäudes befindet.
Weitere architektonische Highlights, die der Stadt besonderen Glanz verleihen, sind die Fußgängerbrücke Zubizuri des spanischen Architekten Santiago Calatrava, der auch den Flughafen Bilbaos gestaltete, sowie die moderne Metro.
Doch Bilbao hat nicht nur das Guggenheim Museum, eine wunderschöne Flussuferpromenade und prächtige Einkaufsstraßen, sondern auch eine zum Bummeln einladende Altstadt (Siete Calles, dt. sieben Straßen) mit vielen engen, aber belebten Straßen, die eine Menge schöner Bars und Restaurants aufweisen! Die Basken sind nämlich auch für ihre Koch- und Essleidenschaft berühmt, und ihre Erfindung für das ständige Zwischendurch bis Mitternacht heißt Pintxos.
Die Pintxos sind die Tapas des Baskenlandes, liebevoll hergestellte kleine Häppchen, die wunderbar schmecken und durch die auch wir uns täglich durchkosten! Pintxos warten in jeder Bar an der Theke in Hülle und Fülle. Man nimmt sich, was man kennt, was einem gefällt oder was neugierig macht. Die verschiedenen Kreationen auf Weißbrot oder in kleinen Schüsseln und auf Spießchen sind verführerische Künste aus der Küche. Genuss für Augen und Gaumen!
Bilbao ist eine sehr lebensfrohe Stadt mit einem besonderem Flair, modern und traditionsbewusst sogleich. Die Stadt mit ihrer Entwicklung hat mich schlichtweg begeistert und an unseren Aufenthalt werde ich sicher lange noch gerne zurückdenken!
2 Comments
Regards from Basque Country
http://blog.aboutbc.info/2014/09/20/una-fotografa-austriaca-de-vacaciones-en-bilbao/
Muchas gracias por la publicación en tu blog! 🙂