In den letzten Wochen verbrachte ich viele Tage in den Bergen Österreichs und Italiens. Eine der schönsten Wanderungen unternahm ich dabei in den Hohen Tauern zum Schlatenkees, der sich direkt in der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern befindet.
Das Schlatenkees ist der zweitgrößte Gletscher der Venedigergruppe nach dem Obersulzbachkees, der ich erst vor kurzem ebenfalls einen kleinen Besuch abstattete. 🙂
Traumhafte Wanderung
Die Wanderung an sich war schon wunderschön, wir hatten traumhaftes Wetter. Der Wanderweg führte auf vielen Stufen stetig höher und immer wieder wurden wir mit herrlichen Ausblicken in das Tal hinunter belohnt. Dem Gletscher kamen wir Schritt für Schritt näher, wunderschön fügt er sich in die Landschaft ein und das ewige Eis und der Schnee gaben einen tollen Kontrast zur sommerlichen Berglandschaft rundherum.
Nach einer gemütlichen Mittagspause am höchsten Punkt der Rundwanderung ging es endlich weiter Richtung Gletscherschliff. Schon von weitem waren die wunderschönen und bunten Farben der verschiedenen Gesteine erkennbar.
Ich habe bereits einige Gletscher im Laufe der letzten Jahre besucht, aber bei keinem anderen war der Gletscherschliff so schön und so faszinierend anzusehen wie beim Schlatenkees! Dieser Gletscher ist mit Sicherheit nicht nur für Geologen interessant, sondern auch ich als Fotografin hätte hier gleich mehrere Stunden verbringen können! All die verschiedenen Formen, die bunten Farben, die unterschiedlichsten Gesteinsschichten und die vielen Details der Schliffspuren sind höchst interessant und bieten unendlich viele Fotomöglichkeiten und ich konnte mich hier fotografisch so richtig austoben!
Gletscher formen die Landschaft
In Österreich haben wir leider einen sehr starken Gletscherrückgang, das „ewige Eis“ schmilzt unaufhörlich und zieht sich immer mehr zurück. Das was der schmelzende Gletscher aber hinterlässt und freigibt, ist sowohl für die Naturwissenschaft als auch für uns Naturfotografen sehr interessant. Gletscher formen durch ihre Fortbewegung die Landschaft. Es werden dabei ganze Täler geschaffen und auch im „Kleinen“ hinterlässt ein Gletscher deutliche Spuren. Durch die Bewegung des Gletschers schleifen die im Eis eingeschlossenen Steine den Untergrund ab und sie wirken dabei wie ein großes Schmirgelpapier.
Die glatt polierten bunten Steine sind unglaublich schön anzusehen! Die Spuren der Gletscherbewegung sind deutlich sichtbar und es ist fast unvorstellbar mit welcher Mächtigkeit einst der Gletscher das Tal ausgefüllt haben muss. Immer wieder findet man kleine Klatzspuren und Rillen im Fels, es haben sich Muster gebildet und ich wusste kaum wohin ich den Blick zuerst richten sollte. Ein Gletscher fasziniert mich einfach mehr als jeder andere Anblick im Gebirge!
2 Comments
Hallo liebe Sonja,
war das hier Dein letzter Blogbeitrag oder habe ich etwas übersehen? Ich würde mich sehr über ein Update freuen und hoffe, es geht Dir gut.
Viele Grüße aus dem verschneiten Rheinland
Peter
Hallo Peter!
Vielen Dank für deine lieben Worte! Es kommt demnächst ein kleines Update. lg Sonja