Nach ein paar wundervollen Tagen in der Cinque Terre/Italien ging unsere kleine Südeuropatour weiter in die Camargue/Südfrankreich.
Meine Begeisterung für die 5-Dörfer-Küste war zwar kaum zu toppen, aber ich war auch sehr neugierig auf die Camargue, die landschaftlich einen starken Gegensatz zu den steilen Küstendörfern bildet. Anders als in Italien stand in der Camargue auch vorrangig die Tierfotografie im Vordergrund.
Unser Hauptziel bzw. meine Hauptmotive in Südfrankreich waren die weißen Camargue-Pferde und die Flamingos.
Die Camargue, das Sumpfgebiet der Provence, liegt ganz im Süden Frankreichs und zählt zu den eigenwilligsten Landstrichen des Landes. Das Naturschutzgebiet umfasst eine Fläche von 13.000 Hektar und liegt inmitten des größten Flussdeltas Europas, dem Rhônedelta.
Auf den ersten Blick präsentiert sich uns eine Landschaft, die flacher nicht sein kann. Jede noch so kleine Erhebung fehlt, Land und Wasser wechseln sich ab, das Gebiet ist durchzogen mit riesigen Sumpfgebieten und weist eine eher karge Pflanzenwelt auf.
Erst bei genauerem Hinsehen wird man reichhaltig belohnt. Eine große Artenvielfalt an Tieren hat sich hier angesiedelt. Neben den bekannten Camargue-Pferden und den schwarzen Stieren ist die Camargue mit ihren zahlreichen Seen, Étangs genannt, ein Paradies für Vögel. Über 350 verschiedene Vogelarten sind hier beheimatet, darunter auch zahlreiche seltene Arten. Mit Sicherheit ist der rosafarbene Flamingo der prominenteste Vogel, der das Rhônedelta als einem seiner wenigen Brutplätze in Europa bekannt machte. Den rosafarbenen Wasservogel kann man an vielen Étangs beobachten und mit ein bisschen Geduld auch gut fotografieren.
Vor allem abends, wenn die Landschaft in ein sanftes Licht getaucht wird, bieten sich sehr stimmungsvolle Momente an.
Rund um den Etang de Vaccarès, einer der größten Seen der Camargue, entstand eine strenge Schutzzone. Weite Teile sind für Touristen gesperrt und aufgrund der Sumpflandschaft unbegehbar.
Aber auch als Salzland und seinen Salinen ist die Camargue recht bekannt, ebenso wie die größte Stadt der Region, der Wallfahrtsort Les-Saintes-Maries-de-la-Mer. Und so mancher mag ein bisschen verwundert sein, dass in der Camargue auch Reis angebaut wird.
Mein Highlight in diesen Tagen war aber definitiv ein Pferdeshooting, bei dem wir die Möglichkeit hatten eine Herde durchs Wasser galoppierender Camargue-Pferde aus nächster Nähe zu fotografieren.
Für mich war es ein aufregendes und vor allem unvergessliches Erlebnis den wunderbaren Pferden so nah zu sein und mit ihnen auf Tuchfühlung zu gehen.
Comment
wahnsinn diese Pferdebild! Muss man da eine Tour buchen, oder findet man die wilden Pferde mit etwas Glück? Aber so nah dran zu sein? Genial! Da würde ich sehr gern auch mal hinfahren….