Es gibt viele Eigenschaften, die auf Vulkane zutreffen: explosiv, gefährlich, zerstörerisch, unberechenbar, aber auch atemberaubend schön und faszinierend zugleich!
Faszinierend kann vor allem auch erstarrte Lava sein, die es in den unterschiedlichsten Arten, Formen und Farben gibt. Da die Kanarischen Inseln durch Vulkanaktivitäten entstanden sind, gibt es gerade hier besonders gute Möglichkeiten, die Rückstände der Vulkane in Form von erstarrten Lavaströmen, Kratern, Höhlen und bizarren Landschaftsabschnitten zu entdecken.
Die bis jetzt interessantesten Lavafelder der Kanaren fand ich vor kurzem auf El Hierro, der kleinsten und zugleich „jüngsten“ Insel des kanarischen Archipels. Denn gerade diese Insel wird von großen Lavafeldern dominiert. Im letzten Jahrzehnt konnte hier intensive vulkanische Aktivität sowohl über als auch unter Wasser beobachtet werden.
Lava wohin man sieht
Große Teile der Landschaft sind auf dieser Insel mit erstarrter Lava bedeckt. Karg wirken viele Gebiete, aber nichtsdestotrotz sehr faszinierend und spannend! Im Süden der Insel, in der Nähe des Küstenortes La Restinga, befindet sich ein ausgedehntes Lavagebiet von ca. 7 km2. Der Ort ist umgeben von weiten Lavafeldern mit grotesken Lavaströmen, Vulkankegeln und faszinierenden Schlackefeldern.
Die Gegend sieht so aus, als sei die Lava gerade erst erstarrt und erkaltet. Und eines fällt hier ganz besonders auf: In dieser jungvulkanischen Landschaft weist die Lava eine ganz besondere Form auf. Es handelt sich hier um sogenannte „Stricklava“ (oder auch Pahoehoe-Lava (hawaiisch), Seillava oder Fladenlava). Der Name „Stricklava“ hat seinen Ursprung in der äußeren Form der Lava. Die Oberfläche ist wie ein Strickmuster strukturiert. Vegetation gibt es hier noch kaum. Die Lava schlingt sich in den merkwürdigsten Formen die Hänge hinunter oder ist zu spitzen und scharfkantigen Türmchen zusammengepresst.
Von rot leuchtend, über braun bis pechschwarz findet man hier erstarrte Lavafladen und verschiedene Strickformen. Wir durchstreifen die Gegend und marschieren an bizarr gewachsenen Gesteinsbrocken in der zerklüfteten Kraterlandschaft vorbei, die der Mondoberfläche sofort Konkurrenz machen könnte. Wohin man schaut, findet man witzig verflochtene Lavastränge und skurril erstarrtes Auswurfgestein und an Fotomotiven mangelt es hier wirklich nicht.
Eins ist jedenfalls klar: So sehr die Natur auch zerstört, gleichzeitig erschafft sie auch immer wieder neues Leben. Und damit auch eine endlos große Vielfalt an Fotomotiven für uns Fotografen.
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