Vor Kurzem war es wieder Zeit für eine Klammentour und das Erkunden geheimnisvoller Schluchten! Mit einer befreundeten Fotografenkollegin war ich im Salzburgerland unterwegs um der Seisenbergklamm, der Vorderkaserklamm und der Taugl einen Besuch abzustatten.
Als großer Klammenfan kenne ich sehr viele der österreichischen Klammen, auch die Seisenbergklamm besuchte ich diesmal zum wiederholten Male. Langweilig wird es in einer Klamm bzw. einer Schlucht aber nie! Denn je nach Wetter und Jahreszeit sieht es immer wieder anders aus und so manche versteckte Ecken werden erst sichtbar, wenn sich der Wasserstand ändert. Unterschiedliche Jahreszeiten und Bedingungen ermöglichen eben unterschiedliche fotografische Möglichkeiten.
Seisenbergklamm
Die Seisenbergklamm ist für mich so ziemlich der Inbegriff der heimischen Schluchten, sie zählt zu einer meiner Lieblingsklammen! Über das tosende Wasser des Bachs führen Holzstege durch die wildromantische grüne und türkisblaue Klamm. Immer wieder wird es enger und dunkler, es gibt wunderbare Blicke hinab zum rauschenden Wasser. Wunderbare Kaskaden, Pools und Auswaschungen hat das Wasser über viele Jahrtausende hinweg geschaffen und die Gesteine glatt geschliffen. Es gibt viel zu entdecken und zu fotografieren.
Innerhalb der Klamm war es recht kühl und feucht – eine willkommene Abkühlung zu den heißen und schweißtreibenden Temperaturen an diesem Wochenende!
Vorderkaserklamm
Die Vorderkaserklamm war neu für mich, dementsprechend gespannt und voller Vorfreude war ich! Sie liegt nur wenige Kilometer neben der Seisenbergklamm. Es lohnt sich deshalb beide Klammen bei einer Tour zu besuchen.
Die Vorderkaserklamm ist 400 m lang und 80 m tief. An den engeren Stellen misst sie gerade einmal 80 cm Breite, während sie sich nach oben auf bis zu 6 m öffnet! Und ist mindestens genauso spektakulär wie es klingt! Der sehr spannende Weg durch die Klamm führt über insgesamt 51 Holzstege mit 35 Stiegen und 373 Stufen. Die erstmals 1882 begehbar gemachte Klamm wurde 1977 zum Naturdenkmal erklärt. Sie entstand durch das Wasser des Ödenbachs, der sich im Laufe der Jahrtausende tief in den Kalkstein hineingeschnitten hat. Auch heute noch vertieft er die Klamm um circa 6 mm pro Jahr!
Die Wanderung durch die Klamm fühlt sich an wie der Gang durch die Unterwelt! Die meiste Zeit ist es sehr düster, sehr eng und sehr laut. Das Wasser, das unter den Stegen vorbeirauscht, ist kaum zu sehen, weil die senkrechten Felswände meistens direkt neben dem Holzgeländer aufragen und man nur an wenigen Stellen hinuntersehen kann. Zusätzlich tropft es beständig von den Felsen herab, sodass eine (Regen)jacke unumgänglich ist. Über den Stegen lasten riesige Felsbrocken, die in der Schlucht festhängen. Es ist extrem laut aufgrund des Rauschens des Wassers und ziemlich kühl, Sonnenstrahlen kommen hier kaum hinunter.
Diese Klamm ist ein gewaltiges Naturereignis, das mich sehr fasziniert und erstaunt hat. Statt des offiziellen Rückwegs über einen Wanderweg außerhalb der Klamm entschieden wir uns den gleichen Weg durch die Klamm noch einmal zu nehmen. Auch diese Klamm reiht sich definitv in meiner ganz persönlichen Klammen-Lieblingsliste ganz oben ein!
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