Um den heißen Temperaturen zu entfliehen, ging es für mich und einen Fotografenkollegen Ende August in die Berge auf die Großglockner Hochalpenstraße. Mit 48 Kilometern und 36 Kehren führt die Straße bis ins Herz des Nationalparks Hohe Tauern. Die gut ausgebaute Straße schmiegt sich an die Berghänge, folgt dem natürlichen Geländeverlauf und ermöglicht so ein direktes und hautnahes Erlebnis der wunderbaren Hochgebirgslandschaft. Nicht umsonst ist die Großglockner Hochalpenstraße ein großer Besuchermagnet für Urlauber in ganz Österreich!
Die Hochalpenstraße ist ein unbedingtes Muss wenn man im Nationalpark Hohe Tauern unterwegs ist! Das Highlight ist jedoch mit Sicherheit der Großglockner selbst, den man am Ende der Alpenstraße in seiner ganzen Schönheit bewundern kann, sofern er sich nicht hinter Wolken verbirgt!
Neben einigen Wasserfällen, wunderschönen Wanderwegen und einmaligen Aussichten auf eine atemberaubende Bergwelt ist natürlich auch die Tierwelt ein großes Thema! Vor allem die Murmeltiere sind es, die unzählige Touristen und Fotografen anziehen.
Bergblicke entlang der Großglockner Hochalpenstraße
Entlang der Hochalpenstraße hat man immer wieder herrliche Ausblicke auf die umliegenden Berge. Es bieten sich hier unzählige Fotomotive und Wandermöglichkeiten an der Panoramastraße. Langweilig wirds hier nicht so schnell!
Der Ausblick übers Fuschertal in Richtung mächtiger Dreitausender wie das Wiesbachhorn, Hohe Dock und Hoher Tenn beeindruckt bei jedem Wetter! An der Edelweiß-Spitze befindet sich der höchste Punkt der Großglockner Hochalpenstraße.
Und der wohl bekannteste Panoramablick bietet sich an der Kaiser-Franz-Josef-Höhe am Ende der Hochalpenstraße. Hier hat man den besten Blick zum Großglockner, zum Johannisberg – den wohl markantesen Erhebungen der Ostalpen – und der darunter liegenden Pasterze mit dem Gletschersee.
Der Großglockner ist der höchste Berg Österreichs und das Herzstück des Nationalparks Hohe Tauern.
Pasterze
Die Pasterze, am Fuße des Großglockners, ist mit ca. 8 km Länge der größte Gletscher Österreichs und der längste der Ostalpen. Noch. Denn man kann fast zusehen wie das Eis schmilzt und der Gletscher von Jahr zu Jahr schwindet und sich weiter zurückzieht. Es ist richtig erschreckend wenn man davor steht und Bilder von früheren Jahren im Kopf hat. Absolut kein Vergleich…. es bedrückt und macht ziemlich nachdenklich!
Trotz allem ist ein Abstieg zur Pasterze lohnenswert. Es führt sogar eine Standseilbahn nach unten zu der Stelle, an der sich zur Zeit der Inbetriebnahme der Bahn im Jahr 1963 der Gletscherrrand befand! Mittlerweile ist der Gletscher unterhalb der Talstation jedoch so weit abgeschmolzen, dass von dort zur Gletscherzunge eine etwa 300 Meter lange Treppe führt. Auch in der Länge verliert der Gletscher jährlich mehrere Meter, wodurch sich der Wanderweg von der Gletscherbahn zur Pasterze kontinuierlich verändert bzw. verlängert. Auch wenn die Gletscherbahn auf halber Höhe endet und man noch einen relativ weiten Abstieg vor sich hat, ein Erlebnis ist es allemal.
Und mit Sicherheit ein Anblick, den es nicht mehr allzu lange geben wird…
Murmeltiere
Die wohl bekanntesten und beliebtesten Alpenbewohner sind die Murmeltiere! Die Nager sind weitreichend bekannt und gerade am Großglockner gibt es einige Stellen, an denen man sie gut beobachten und fotografieren kann. Auch wir verbrachten jeden Tag einige Stunden bei den süßen Nagern. Ihnen und ihrem Verhalten aus nächster Nähe zuzusehen ist immer wieder interessant.
Die Tiere haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten und sind auch sehr neugierig. Sie haben ein hohes Berührungsbedürfnis und liegen oft längere Zeit aneinander geschmiegt in der Sonne, bevor sie sich wieder in ihre Höhlen zurückziehen. Die Tiere einer Kolonie kommunizieren sehr eng. Sie begrüßen sich indem sie die Nasen aneinander reiben und sie kümmern sich immer wieder gründlich um die gegenseitige Fellpflege.
Die pelzigen Gebirgsbewohner leben in Familienverbänden mit bestimmter Rangordnung. Der größte Fressfeind – auch für ausgewachsene Murmeltiere – ist der Steinadler. Wenn Gefahr droht, stoßen die Murmeltiere schrille Pfiffe aus, die weithin zu hören sind. Dabei werden die Mitglieder der Kolonie gewarnt und können sich in die Bauten zurückziehen.
Nicht immer geht es friedlich zu. Kleine und größere Kämpfe stehen ebenfalls an der Tagesordnung!
Die felsigen Regionen, Berghänge und Wälder des Großglockners bieten einer Vielzahl an Tieren und Pflanzen eine einzigartige Heimat in verschiedenen Klimazonen. Diese Bergregion im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern ist ein wahres Naturjuwel, das es zu erhalten und zu schützen gilt!
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