Vor ein paar Tagen hatte ich die Möglichkeit an einer Führung in der Lurgrotte teilzunehmen. Die Lurgrotte befindet sich in der Steiermark, ca. 25 km nördlich von Graz, und ist die größte aktive Wasserhöhle Österreichs. Durch sie hindurch fließt der Lurbach hinab bis ins Murtal. Das Höhlensystem ist etwas 5 km lang und man kann von beiden Seiten aus in die Höhle einsteigen.
In den Wintermonaten ist die Lurgrotte grundsätzlich geschlossen, vorangemeldete Gruppenführungen sind zur Besichtigung allerdings möglich. Gemeinsam mit einem Höhlenführer besichtigen wir einen Teil der Lurgrotte in Peggau (westlicher Eingang).
Auf gut angelegten Wegen kann man immer tiefer in die Höhlenwelt vordringen. Durch schmale Gänge, Nischen und Grotten führt der Weg immer wieder begleitet vom Rauschen des Lurbachs in die Tiefe. Bizarre Sinterbildungen und Tropfsteine einzigartiger Schönheit wechseln sich mit beeindruckenden Felsdomen und Felsschluchten ab.
Auch wenn es in Österreich tropfsteinreichere Höhlen gibt, die wahrscheinlich eine noch größere Faszination ausüben, so ist es auf jeden Fall auch sehr spannend durch die Lurgrotte zu wandern. Die Beharrlichkeit und die Kraft des Wassers, die die Höhle seit Jahrmillionen vergrößert haben und die Gesteine zu einzigartigen Formen geschliffen haben, ist trotz allem sehr erlebnisreich! Es ist hier der Lurbach, der das unterirdische Labyrinth der Lurgrotte belebt.
Ein weiterer Grund warum wir uns für diesen Besuch entschieden haben, waren die Fledermäuse, die hier die Wintermonate schlafend verbringen. Die Familie der Hufeisennase (Rhinolophidae) hängt im Winterschlaf mit dem Kopf nach unten frei von den Wänden und Vorsprüngen, eingehüllt in ihre Flughäute. Sie ist der häufigste Wintergast in der Lurgrotte, die eine der größten Winterquartiere für in Höhlen überwinternde Fledermäuse in der Steiermark darstellt!
Aus nächster Nähe konnten wir uns den Tieren – teilweise sogar auf Augenhöhe – vorsichtig nähern und fotografieren.
Danke an dieser Stelle nochmal an den sehr geduldigen Höhlenführer, der sich über 3 Stunden für uns Zeit genommen hat, uns in Ruhe fotografieren ließ und unsere Fragen zwischendurch immer wieder ausführlich beantwortete!
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